RODE NT1A: Was braucht man noch alles?

RODE NT1A - Was braucht man alles für eine optimale Nutzung?

Das RODE NT1A ist ein sehr gutes und dabei recht günstiges Großmembran Mikrofon, das sich vollkommen zurecht einen Namen gemacht hat und daher gerne empfohlen wird. Auch ich nutze das NT1A seit mittlerweile 10 Jahren regelmäßig und bin nach wie vor sehr zufrieden. Du benötigst allerdings noch weiteres Equipment, um das Mikrofon zu betreiben. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen, damit du dich im dichten Equipment-Dschungel besser zurechtfindest. Du erfährst, was du auf jeden Fall benötigst und was ich dir zusätzlich empfehlen kann, damit du das Potenzial voll ausschöpfen kannst. Auf geht’s 😉

Was man für das RODE NT1A Großmembran Mikrofon braucht, ist ein Audio Interface oder wahlweise ein Mischpult. Darüber wird das Mikrofon z.B. mit dem PC/Mac verbunden und mit der notwendigen 48V Phantomspannung versorgt. Ein Mikrofonstativ oder Mikrofonarm sowie eine Aufnahmesoftware sind empfehlenswert.

Und schon tauchen die nächsten Fragen auf. Welches von den gefühlt abermillionen Interfaces und Aufnahmeprogrammen soll ich denn nehmen??? 🙂 Keine Sorge. Wir schauen uns das im Weiteren sehr detailiert an.

Welches Equipment brauche ich für das RODE NT1A auf jeden Fall?

Manches Equipment ist für die Nutzung des Mikrofons zwinged erforderlich und manches „nur“ empfehlenswert. Deshalb möchte ich das getrennt voneinander betrachten. Zunächst konzentrieren wir uns auf das Equipment, das du auf jeden Fall benötigst. Einzige Ausnahme in der Liste stellt das Stativ dar. Streng genommen braucht man es nicht, aber wer will sein schönes, neues Mikrofon während der Aufnahme schon in der Hand halten und dabei Störgeräusche erzeugen? 🙂

  • Mischpult / Audio Interface: Das RODE NT1A ist ein Kondensatormikrofon und benötigt für den Betrieb eine 48V Phantomspeisung. Diese muss das Mischpult bzw. Audio Interface zur Verfügung stellen. Außerdem stellt es die Verbindung zwischen Mikrofon und PC/Mac her, damit du dein Signal an deinen Rechner schicken, aufnehmen und bearbeiten kannst.
  • Aufnahmesoftware: Möchtest du das Signal von deinem Mikrofon aufnehmen, benötigst du natürlich ein Aufnahmeprogramm. Für die bloße Aufnahme eignet sich das kostenlose Programm Audacity sehr gut. Möchtest du deine Aufnahmen komfortabel und aufwändig bearbeiten, (virtuelle) Instrumente einbinden und komplexere Projekte abmischen, solltest du dir eine DAW (Digital Audio Workstation) zulegen. Meine Empfehlung dazu findest du weiter unten im Artikel.
  • Stativ: Das Mikrofon wird mit Spinne, Kabel und Popschutz geliefert. Für einen sicheren und ruhigen Stand benötigst du zusätzlich noch ein Stativ. Du wirst keine saubere Aufnahme erhalten, wenn du das Mikrofon in der Hand hältst 😉 Ein günstiges Stativ ist ausreichend. Wenn du das Mikrofon allerdings primär im Sitzen, also z.B. am Schreibtisch, benutzen möchtest, ist ein Mikrofonarm eventuell die bessere Wahl.
  • Mikrofonarm (optional): Ein Mikrofonarm ist natürlich kein Muss. Allerdings ist er unheimlich praktisch, vor allem für die Nutzung am Schreibtisch. Der Mikrofonarm von RODE ist zwar nicht der günstigste, aber auf jeden Fall von ausgezeichneter Qualität und Stabilität. Ich habe ihn mir gegönnt, weil ich mein schönes Mikrofon nicht einem 15€ Arm der Marke Windschief anvertrauen wollte 😀 Auch dazu findest du meine Empfehlung etwas weiter unten im Artikel.

Tipp: Entscheidend für den Betrieb des NT1A sind ein Interface bzw. Mischpult und eine Aufnahmesoftware. Für einen sicheren und ruhigen Stand solltest du ein Stativ oder optional einen Mikrofonarm benutzen.

RODE NT1A an den PC oder Mac anschließen

Installation und Verkabelung sind relativ simpel. Die einzelnen Schritte sind in der folgenden Liste kurz und bündig beschrieben. Etwas weiter unten findest du ein Schaubild, das die Verkabelung von Mikrofon, Interface, PC/Mac und Monitorboxen zeigt.

In aller Kürze:

  1. Treiber für das Audio Interface installieren
  2. Audio Interface per USB mit dem Rechner verbinden
  3. Mikrofon per XLR in den Eingang des Audio Interfaces
  4. Ausgänge des Audio Interfaces optional an Monitor-Lautsprecher anschließen
  5. Aufnahmesoftware starten und loslegen
RODE NT1A mit Audio Interface an den PC anschließen
RODE NT1A mit Audio Interface an den PC anschließen

Das Audio Interface ist praktisch eine externe Soundkarte mit einer Spannungsversorgung für dein Mikrofon sowie Ein- und Ausgängen für verschiedene Geräte. Das heißt, dass alle verwendeten Geräte (Mikrofone, Instrumente, Lautsprecher usw.) mit dem Interface verbunden sind. Das Interface wird per USB mit deinem Rechner verbunden, um die Signale auszutauschen.

Tipp: Das RODE NT1A ist ein sehr rauscharmes Mikrofon, welches sich auch hervorragend dazu eignet, sehr leise Geräusche aufzunehmen.

Welches Audio Interface für das RODE NT1A?

Es gibt eine riesige Anzahl verschiedenster Interfaces. Da kann man wirklich leicht den Überblick verlieren. Ich möchte dir zunächst zeigen, auf was du grundsätzlich achten musst. Im Anschluss habe ich auch noch eine kleine Empfehlungsliste mit Interfaces, die ich selbst seit Jahren nutze.

Welches Audio Interface für das RODE NT1A gut ist, hängt vor allem vom geplanten Vorhaben ab. Wenn man häufig mit Playback arbeitet, z.B. bei Gesangsaufnahmen, ist ein Interface mit Mix-Regler ratsam. Möchte man mit mehreren Mikrofonen oder Instrumenten arbeiten, sind u.U. spezielle Ein- und Ausgänge nötig.

Du benötigst also einen XLR-Eingang für das Mikrofon und eine entsprechende Betriebsspannung. So weit, so gut. Schauen wir uns ein paar ausgesuchte Interfaces an.

  • Steinberg UR22: Das Steinberg UR22 war bei mir ca. 5 Jahre lang täglich im Einsatz. Sowohl mit meinem NT1A als auch mit diversen Gitarren habe ich nie irgendwelche Probleme gehabt. Es bietet alles, was man für die Aufnahme von z.B. Podcasts, YouTube-Videos oder für das Einspielen von Gitarre/Bass braucht. Über einen MIX-Regler lässt sich das Live-Monitoring, also das Mithören während der Aufnahme, steuern. Vor allem, wenn man mit Playback arbeitet (z.B. für Gesangsaufnahmen), ist das sehr praktisch. Das hat nicht jedes Interface in der Preisklasse. Die Vorverstärker (auch der des Kopfhörerausgangs) sind ausreichend stark und liefern rauscharme Signale. Außerdem liegt eine abgespeckte Version von Cubase bei, die sich kostengünstig auf eine größere Version upgraden lässt. Das ist ebenfalls gut, weil man somit eine mächtige DAW direkt dabei hat.
  • Behringer U-Phoria UMC404HD: Das Behringer UMC404HD nutze ich ebenfalls seit einigen Jahren und bin sehr zufrieden. Vom Funktionsumfang betrachtet, ist es dem UR22 von Steinberg ähnlich. Mit dem größeren Unterschied, dass es 4 Ein- und Ausgänge hat, statt nur 2. Wenn du mehr als 2 Eingänge benötigst, könnte das Interface also interessant für dich sein. Es ist robust, klanglich gut und besitzt ebenfalls ordentliche Vorverstärker. Mit diesem Interface kann man ebenfalls die gängisten Vorhaben umsetzen. Es ist etwas günstiger als das UR22, kommt dafür aber auch ohne DAW. Das ist aber kein Beinbruch, denn entweder man nutzt eine kostenlose Aufnahmesoftware wie Audacity oder man legt ohnehin für eine größere Version noch was drauf. Oder man besitzt schon eine DAW und freut sich über einen niedrigeren Preis für das Interface 😉 Es gibt auch noch das UMC204HD, das nur 2 Eingänge hat und etwas günstiger ist. Zu dem kann ich aber nichts sagen, da ich es nie genutzt habe.
  • Focusrite Scarlett 2i2: Das Focusrite Scarlett 2i2 (Thomann) hat ähnlich wie das UR22 von Steinberg fast so eine Art Kultstatus unter YouTubern und im Hobby Home Studio 🙂 Auch dieses Interface bietet alles, was man braucht. Darüber hinaus hat es sich über die Jahre einen Namen gemacht und wird daher regelmäßig empfohlen. Gute Vorverstärker, gute Versorgung mit Treibern und eine DAW (Ableton Live Lite) liegt auch mit bei. Preislich liegt es etwas über dem Steinberg und Behringer. Es hat auch „nur“ 2 Line-Ausgänge. Kein Midi, kein Cinch, kein XLR. Auch der nicht vorhandene MIX-Regler stört mich persönlich. Daher habe ich das Focusrite nie selbst besessen, allerdings schon sehr häufig mit zu tun gehabt 😉

Tipp: Alle genannten Audio Interfaces sind empfehlenswert. Du musst lediglich wissen, ob du eine DAW (Digital Audio Workstation) brauchst oder nicht und wie viele Eingänge für dein Vorhaben notwendig sind. Das sind nämlich die wesentlichen Unterschiede bei den Interfaces.

Welche Aufnahmesoftware ist gut?

Damit du überhaupt ein Aufnahme erstellen, bearbeiten und deine fertigen Projekte exportieren kannst, benötigst du eine Aufnahmesoftware. Grundsätzlich gibt es da nicht DIE beste Software. Der weitaus größte Unterschied zwischen den verschiedenen Programmen liegt nicht im Funktionsumfang oder der Klangqualität, sondern in der Bedienung bzw. der Benutzeroberfläche. Der eine kommt mit einer sehr umfangreichen, manchmal altbacken wirkenden, Software gut zurecht und dem anderen reichen die nötigsten Funktionen, Hauptsache es sieht schön und modern aus.

Meiner Meinung nach kannst du getrost mit einer kostenlosen Aufnahmesoftware wie Audacity anfangen. Sobald du an die Grenzen der Software stößt, weißt du welche Funktionen du vermisst und ganz dann entscheiden, welches Programm als nächstes für dich infrage kommt.

Übrigens: Mit Audacity kannst du deine Stimme im Nachhinein genauso gut verbessern wie mit anderen, kostenpflichtigen Programmen. Hier mein Artikel dazu: Audacity – Stimme hervorheben, klarer machen & voller klingen lassen.

Tipp: Solange du nicht genau weißt, was du brauchst, brauchst du es auch nicht 😉 Alte Technikerweisheit 🙂

Hier noch ein paar Worte zu den bereits genannten Programmen. Es gibt natürlich noch mehr Aufnahmetools, aber ich möchte mich auf die Programme konzentrieren, die bei den empfohlenen Audio Interfaces beiliegen bzw. kostenlos heruntergeladen werden können.

  • Audacity: Kostenloser Wave-Editor, mit dem du deine Aufnahmen sehr umfangreich bearbeiten kannst. Das Programm lässt sich auch mit kostenlosen und kostenpflichtigen Funktionen in Form von Plugins (meist VST-Plugins) erweitern. Für einfache Tonaufnahmen, z.B. für Radio, Podcasts oder zur Nachvertonung von Videos, reicht das Programm absolut aus.
  • Cubase: Bei dem Steinberg UR22 Audio Interface liegt eine abgespeckte Version von Cubase (Thomann) bei, die sich kostengünstig erweitern lässt. Cubase ist eine DAW (Digital Audio Workstation) mit langer Historie und hervorragendem Ruf. Solche Programme sind vor allem für sehr umfangreiche Projekte, z.B. zur Produktion und zum Abmischen von Musik gedacht. Wenn du viele verschiedene Spuren umfangreich bearbeiten musst, geht das mit einer DAW deutlich komfortabler. Zum Beispiel, wenn du (mehrere) Gesangsspuren, verschiedene Instrumente, Beats, Loops etc. abmischen möchtest.
  • Ableton: Ähnlich sieht es bei Ableton aus, das beim Focusrite Scarlett beiliegt. Vom Funktionsumfang und der erreichbaren Sound-Qualität her, zeigen diese Programme keine nennenswerten Unterschiede. Die Benutzeroberfläche kann sich aber mitunter stark unterscheiden. Schau dir einfach mal Videos zu den entsprechenden Programmen an.
  • Presonus Studio One: Gleiches gilt für Studio One (Thomann). Auch diese DAW kommt mit allem, was man für die Aufnahme und Bearbeitung benötigt. Ich nutze Studio One in der Artist Version noch nicht so lange, bin aber absolut begeistert. Mittlerweile hat es Cubase, das ich zuvor jahrelang benutzt habe, abgelöst.

Meine Empfehlung: Audio Interface, Aufnahmesoftware und Zubehör für das RODE NT1A

Ich kann keine allgemeine Empfehlung abgeben, weil es von deinem Vorhaben abhängt und dein bereits vorhandenes Equipment eine Rolle spielt. Dein Budget ist natürlich auch relevant 😉 Daher hier ein paar mögliche Szenarien, die dir bei der Auswahl vielleicht weiterhelfen.

Du hast bisher nur das RODE NT1A – sonst nichts

Wenn du ausschließlich Tonaufnahmen, z.B. für einen Podcast, produzieren möchtest, bieten sich das Behringer U-Phoria UMC404HD und die kostenlose Software Audacity an. Das Interface ist etwas günstiger als die beiden Konkurrenten, u.a. weil keine DAW beiliegt. Mit dem Interface bleibst du flexibel, falls du in Zukunft mehrere Eingänge benötigst. Und wenn du mit Audacity an die Grenzen des Machbaren stößt, kannst du dir immer noch in Ruhe eine DAW aussuchen.

Wenn du auf jeden Fall eine DAW brauchst, schau dir das Steinberg UR22 oder das Focusrite Scarlett 2i2 an. Beide Interfaces sind absolut empfehlenswert. Beim Steinberg liegt Cubase bei, das Scarlett kommt mit Ableton. Du kannst die Wahl des Interfaces durchaus von der Software abhängig machen. Schau dir einfach mal ein Video zu den beiden Programmen an.

Du hast das RODE NT1A und eine DAW

Solltest du schon eine DAW haben, bietet sich ebenfalls das Behringer U-Phoria UMC404HD an, da du dir das Geld für die DAW sparen kannst. Du kannst an dem Interface mehrere Mikrofone und / oder Instrumente anschließen, falls das für dich relevant ist.

Zubehör

Wenn du dein Mikrofon überwiegend am Schreibtisch nutzt, kann ich dir den RODE PSA1 Mikrofonarm empfehlen. Der kostet ein paar Mark Fuffzig mehr, ist aber super stabil und bleibt auch in der eingestellten Position stehen. Hier gilt das alte Sprichwort „wer billig kauft, kauft zweimal“ 😉

Falls du im Stehen aufnimmst, empfehle ich dir die Stative von König & Meyer. Die sind relativ günstig und von hervorragender Qualität. Als Alternative zu einem Mikrofonarm, gibt es auch Tischstative wie den RODE DS1, die für einen sicheren Stand sorgen.

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