Welches Mikrofon für Podcast oder Gesang? Für jedes Budget

Welches Mikrofon für Podcast, Gesang, Streaming

Du möchtest einen Podcast starten oder Gesang aufnehmen, weißt aber nicht so richtig, welches Equipment für dich das beste ist? Ich habe in den letzten Jahren viele solcher Formate aufgenommen und produziert. Dazu hatte ich mit Equipment für verschiedenste Vorhaben und Budgets zu tun und konnte dabei einige Erfahrungen sammeln. Vielleicht hilft dir das ja bei der Entscheidung 😉

Das beste Mikrofon für Sprachaufnahmen, z.B. Podcast oder Gesang, ist ein Großmembran Kondensatormikrofon. Es erzeugt einen warmen, vollen Klang und ist sehr rauscharm. Für Einsteiger sind Mikrofone mit USB-Anschluss gut geeignet, während Fortgeschrittene meist auf XLR setzen, um möglichst flexibel zu sein.

Aber welches Mikrofon kommt denn jetzt genau infrage? Wie schließst du es an und unter welchen Umständen benötigst du eventuell noch zusätzliches Equipment? Ich habe mir die häufigsten Fragen zu verschiedenen Vorhaben angesehen, um dir eine Übersicht ausgesuchter Mikrofone für unterschiedliche Budgets zu erstellen. Schauen wir uns das mal im Detail an 😉

MikrofonHerstellerAnschlussPreis (ca.)SegmentBemerkung
SC 425the t.boneUSB80€EinsteigerGünstiges Komplettpaket für Einsteiger
NT-USBRODEUSB150€EinsteigerKlassiker unter den USB-Großmembranern
SC 450the t.boneXLR90€FortgeschrittenGünstiges XLR-Mikrofon für Einsteiger
NT1-ARODEXLR160€FortgeschrittenKlassiker unter den XLR-Mikrofonen der Mittelklasse

Mehr Informationen zum jeweiligen Mikrofon findest du weiter unten innerhalb dieses Artikels. Du kannst einfach den Links in der Tabelle folgen.

Tipp: Möchtest du langfristig nur eine Person aufnehmen oder vielleicht auch mal mehrere? Denkbar sind z.B. Interviews oder Gesprächsrunden. Wie man einen Podcast mit mehreren Personen aufnehmen kann, habe ich in einem anderen Artikel ausführlich beschrieben. Da gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten.

the t.bone SC 425

the t.bone SC 425 USB Desktop-Set
the t.bone SC 425 USB Desktop-Set (Bildquelle: Thomann.de)

Das SC 425 von the t.bone ist ein sehr gutes USB Großmembran Kondensatormikrofon für Einsteiger. Es ist praktisch ein erweitertes Nachfolgemodell des SC 420, das bereits einen sehr guten Ruf genießt und häufig als guter Allrounder im Bereich der USB-Mikrofone empfohlen wird.

Für schmales Geld bekommt man hier wirklich sehr viel Mikrofon. Sehr praktisch ist auch die Direct Monitoring Funktion, die es dir ermöglicht, deine Stimme während der Aufnahme verzögerungsfrei mitzuhören. Eingangspegel und Lautstärke des Monitorings können über Drehregler eingestellt werden, was ebenfalls sehr praktisch ist.

Das Mikrofon wird mit allem geliefert, was für eine saubere Aufnahme notwendig ist. Die Spinne entkoppelt das Mikrofon vom Stativ und sorgt somit für eine Reduzierung von Tritt- und Körperschall. Sogar ein Koffer für den sicheren Transport ist dabei.

the t.bone SC 425 – Angebot auf Thomann.de prüfen

RODE NT-USB

RODE NT-USB
RODE NT-USB (Bildquelle: Thomann.de)

Das RODE NT-USB ist fast so etwas wie der Goldstandard für den Einstieg in die Welt der Aufnahme mit einem Großmembran Kondensatormikrofon. Wenn es um USB-Mikrofone geht, also kein Audio Interface bzw. Mischpult vorhanden oder erwünscht ist, wird es zurecht immer wieder empfohlen. Nicht zuletzt, weil sich der Herrsteller RODE insgesamt einen sehr guten Namen gemacht und schon so einige Mikrofon-Klassiker im niedrigen und mittelpreisigen Segment auf den Markt gebracht hat.

Das Mikrofon fühlt sich sehr wertig an und macht insgesamt einen soliden Eindruck. Mittels Direct Monitoring kannst du während der Aufnahme mithören, was für eine gute Aufnahme unheimlich praktisch ist. Über einen Drehregler kann die Kopfhörerlautstärke eingestellt werden. Ein Mix-Regler ist ebenfalls vorhanden.

Ich habe viele Aufnahmen mit dem NT-USB gemacht und noch mehr bearbeitet. Die Aufnahmen klingen voll und sind sehr rauscharm. Gerade für Sprach- und Gesangsaufnahmen, aber z.B. auch für die Aufnahme einer Akustikgitarre, ist es bestens geeignet. Im gehobenen Einsteigerbereich wohl eines der besten Mikrofone und durch die einfache Handhabung auch für technisch weniger Versierte sehr zu empfehlen. Einfach anschließen und loslegen.

Mehr Informationen zum RODE NT-USB und Alternativen

the t.bone SC 450

the t.bone SC 450
the t.bone SC 450 (Bildquelle: Thomann.de)

Das the t.bone SC 450 ist ein tolles Großmembran Kondensatormikrofon für den Einstieg in die Welt der XLR-Mikrofone. Für einen sehr guten Preis bekommt man viel Mikrofon – sogar inklusive Spinne zur Reduzierung von Tritt- und Körperschall sowie einem Popschutz.

Für den Betrieb ist eine 48V Phantomspeisung erforderlich. Deshalb ist dieses Mikrofon schon eher etwas für Fortgeschrittene, weil zusätzliches Equipment wie ein Audio Interface oder Mischpult nötig ist. Das macht das Setup insgesamt etwas teurer und auch komplizierter im Aufbau als es bei USB-Mikrofonen der Fall ist. Allerdings ist man auch deutlich flexibler, da einzelne Komponenten perspektivisch ausgetauscht werden können.

Das Mikrofon ist solide, macht insgesamt einen wirklich wertigen Eindruck und hat einen guten Klang. Wie für Großmembranmikrofone üblich, eignet sich auch das SC 450 sehr gut für Sprachaufnahmen jeglicher Art.

Über einen Schalter am Gehäuse kann ein Low Cut Filter aktiviert werden, der Frequenzen unterhalb von 100Hz stark absenkt. Wenn du deinen Aufnahmen nachträglich ohnehin noch einen Feinschliff mit dem Equalizer verpasst, ist das für dich vielleicht nicht relevant. Ansonsten ist es eine durchaus praktische Funktion, da das übliche Gerumpel und Gedröhne unterhalb von 100Hz gleich reduziert wird.

Beachte bitte, dass das Mikrofon ohne XLR-Kabel geliefert wird. Außerdem ist es in verschiedenen Paketen bzw. Bundles erhältlich (mit/ohne Popschutz, Stativ, XLR-Kabel sowie als Stereoset).

the t.bone SC 450 – Angebot auf Thomann.de prüfen

RODE NT1-A

RODE NT1-A
RODE NT1-A (Bildquelle: Thomann.de)

Das RODE NT1-A ist eines der meistempfohlenen Großmembran Kondensatormikrofone der Mittelklasse. Es ist eher ein Mikrofon für Fortgeschrittene, weil für den Betrieb ein Audio Interface bzw. Mischpult mit 48V Phantomspeisung notwendig ist. Das Aufnahmesetup ist dadurch mit höheren Kosten verbunden und es ist auch etwas komplizierter hinsichtlich der Installation und Inbetriebnahme.

Übrigens: Hier kannst du nachlesen was man alles für eine optimale Nutzung des RODE NT1-A braucht. Gerade für Einsteiger ist das sehr hilfreich, weil es um allgemeine Tipps und Tricks zur Verkabelung, Installation, mögliche Audio Interfaces und Aufnahmesoftware geht.

Das Mikrofon hat einen tollen, warmen und vollen Klang. Außerdem ist es sehr rauscharm und vielseitig einsetzbar. Es ist nicht nur bestens für Sprach- und Gesangsaufnahmen geeignet, sondern wird auch sehr gerne zum Abmikrofonieren von Instrumenten genutzt. Darunter z.B. Akustikgitarren oder auch am Schlagzeug.

Am Mikrofon selbst sind keine Anschlüsse, Drehregler oder Knöpfe vorhanden. Das Einpegeln, die Balance und auch das Monitoring wird über das angeschlossene Interface bzw. Mischpult geregelt. Darüber wird es auch mit der notwendigen Phantomspannung versorgt.

Mitgeliefert wird eine Spinne, die Tritt- und Körperschall reduziert und ein Popschutz. Außerdem noch ein XLR-Kabel, mit dem das Mikrofon am Interface/Mischpult angeschlossen wird und ein Staubschutzbeutel für eine saubere Lagerung.

Das RODE NT1-A war übrigens auch mein erstes Mittelklassemikrofon, das ich mittlerweile schon seit über 10 Jahren nutze. Auch die Videos auf meinem Kanal Pegel10 auf YouTube nehme ich damit auf. Du kannst ja mal reinhören 😉

RODE NT1-A: Hier findest du meinen Test-/Erfahrungsbericht zum Mikrofon


Tipp: Falls du dir noch unsicher bist, ob nun ein USB oder doch ein XLR-Mikrofon die bessere Entscheidung ist, lies dir unbedingt noch den nächsten Abschnitt durch. Da geht es genau um die Frage USB oder XLR. Vielleicht fällt dir die Entscheidung dann etwas leichter 😉 Alternativen und Empfehlungen findest du außerdem auf meiner Liste: USB-Mikrofone bzw. XLR-Mikrofone.

Mikrofon für Podcast, Gesang, Streaming: USB oder XLR?

Welche Anschlussart sollte das Mikrofon mitbringen? Das ist eine der ersten und direkt kompliziertesten Fragen. Hier musst du einen guten Kompromiss zwischen Flexibilität und möglichem Budget finden. In der unteren Preisklasse hast du einfach weniger Möglichkeiten, vor allem hinsichtlich einer späteren Erweiterbarkeit deines Recording-Setups. Hier ein paar Gedanken dazu…

USB oder XLR? Ein gutes und günstiges Mikrofon für einen Podcast, ist ein Großmembran Kondensatormikrofon mit USB Anschluss. Es besitzt eine eingebaute Soundkarte mit Spannungsversorgung. Möchte man flexibler sein und das Setup perspektivisch weiter ausbauen können, ist XLR die bessere Wahl.

Es kommt einfach drauf an wie flexibel du dein Setup von Anfang an planen möchtest. Kannst du dir vorstellen, dass du perspektivisch mehr Möglichkeiten (z.B. mehrere Mikrofone) brauchst oder dich klanglich verbessern willst? Hier noch ein paar weitere Gedanken dazu…

Mikrofon für Podcast, Gesang, Streaming: USB oder XLR?
Mikrofon für Podcast, Gesang, Streaming: USB oder XLR?

USB Mikrofon: Vorteile und Nachteile

VorteileNachteile
Plug & Play (Anschließen und loslegen)Klang nicht immer ideal
Günstiger in der AnschaffungWeniger Flexibilität
Auch mobil gut nutzbarSetup schlecht / gar nicht erweiterbar
Kein Audio Interface notwendig
Meist kein Stativ oder Popschutz notwendig
Monitoring möglich

USB-Mikrofone sind für den Einstieg sehr gut geeignet, da sie einfach zu installieren und bedienen sind. Außerdem sind sie günstig in der Anschaffung und benötigen kein zusätzliches Equipment wie z.B. ein Audio Interface. Allerdings bringen sie nicht nur Vorteile mit, daher schauen wir uns auch noch die Vor- und Nachteile von XLR an.

XLR Mikrofon: Vorteile und Nachteile

VorteileNachteile
Klanglich meist besserTeurer in der Anschaffung
Gutes Monitoring am InterfaceAudio Interface / Mischpult nötig
Deutlich höhere FlexibilitätNicht ideal für mobilen Einsatz
Setup sehr gut erweiterbarAufbau / Installation etwas komplizierter
Einzelne Komponenten einfach austauschbar
Instrumente & andere Quellen möglich

Die Anschaffungskosten sind bei der Kombination aus Audio Interface und XLR-Mikrofon natürlich höher. Allerdings kannst du damit z.B. ein Einsteigermikrofon im Laufe der Zeit recht einfach durch ein besseres ersetzen. Das bisherige Mikrofon lässt sich auch gut weiterverkaufen. Nimmst du ein USB-Mikrofon und stößt dann an Grenzen, fängst du praktisch wieder bei 0 an. Entscheidend ist dein Vorhaben (vor allem perspektivisch gedacht) und natürlich dein Budget 😉

Tipp: Wenn du ein flexibles Setup aufbauen möchtest, ist es sinnvoll von Anfang an auf XLR zu setzen. Damit bist du klanglich, hinsichtlich der Erweiterbarkeit und auch was z.B. das Monitoring angeht im Vorteil. Auch wenn du einen Podcast mit mehreren Personen aufnehmen möchtest, ist XLR die bessere Wahl. Mit einem passenden Interface kannst du deinen Podcast sogar unterwegs aufnehmen. USB-Mikrofone sind als einfache und günstige Alternative zu verstehen – und da gehören Abstriche dazu.

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